Meine momentanen selbstgehosteten Dienste

Meine momentanen selbstgehosteten Dienste

Ein AI-Generietes Bild eines Technikraumes mit mehreren Bildschirmen im Sci-Fi Stil. Blau rot domniert als Farbe

Kleines Update 13.03.2024: Uptime-Kuma hinzugefügt, Pixelfed Serverbilder, Anpassungen Speedtestempfehlung (Serverauswahl)

Uptime-Kuma (Servermonitoring)

Uptime Kuma wurde bei mir jetzt noch hinzugefügt. Dies dient der allgemeinen Überwachung der Dienste und benachrichtigt bei einem Ausfall. Das Ganze macht ja auch nur Sinn, sofern man mehrere Server betreibt, denn wenn der Benachrichtigungsserver ausfällt, dann kommt da auch nichts an.

Hier könnt ihr noch ein paar Bilder von meinem Homeserver, die ich auf Pixelfed hochgeladen habe anschauen:

https://pixel.fedifriends.social/p/morethanevil/668023041788395683

Ursprünglicher Artikel:

Es ist mal wieder an der Zeit darüber zu berichten welche Dienste bei mir so laufen. Mittlerweile vergrößerte sich ja meine Serverlandschaft auch ein wenig. Früher betrieb ich einen VPS und den Homeserver, mittlerweile habe ich den Homeserver, einen dedizierten Server bei Hetzner, einen Storage-VPS bei Contabo und einen ARM64-Server bei NetCup. Jeder der Anbieter hat seine Vor- und Nachteile. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 75 € im Monat für alle Dienste zusammen. Sowohl die Stromkosten für den Heimserver, als auch die Gebühren für die einzelnen gemieteten Server. Am teuersten dabei ist der dedizierte Server bei Hetzner, der mit 34 € zu Buche schlägt. Der Storage-VPS kostet rund 19 € und der ARM64 ist für gut 7 € zu haben. Stromkosten daheim entsprechen rund 11 € aufgrund der Leistung die er hat. Da ist ja noch eine zusätzliche Grafikkarte drin (GTX 1660 Super) für ein paar Dienste die darauf laufen brauche ich die allerdings, dazu später mehr.

Ich werde nicht von jeder einzelnen Applikation einen Screenshot einbinden können, da dort auch viele persönliche Informationen enthalten sind, wie bei Nextcloud oder dem Dashboard Homepage. Screenshots davon gibt es aber auch zuhauf im Netz zu finden.

Homepage (Dashboard)

Fangen wir direkt mit dem Dashboard Homepage an, das ist meine „Startzentrale“ und meine persönliche Startseite im Browser. Da kann ich alle meine Dienste bequem erreichen und sortieren wie es mir beliebt. Grundsätzliche Systeminformationen zeigt es ebenso an, wie das Wetter meiner Region. Alles wird bequem über eine oder mehrere YML-Datei(en) konfiguriert. Die Dokumentation ist super und Widgets sind auch möglich. Dockereinbindung mit Autodiscovery ebenfalls. Ich sortiere aber lieber gern manuell. Verschiedene Themes und Farbgebungen runden das Ganze ab, sodass für jeden was dabei sein sollte. Homepage hat bei mir Heimdall abgelöst, welches zu starr war in der Flexibilität. Die Ersteinrichtung nimmt jedoch viel Zeit in Anspruch.

Lemmy (Redditalternative)

Lemmy hoste ich ja auch als Reddit-Alternative, wobei ich da sehr gespannt bin auf Sublinks, welches ein Lemmyersatz werden soll, mit Migrationsmöglichkeit etc…. Leider bisher noch kein Release, aber es ist viel Bewegung im Projekt, wie man auf Github nachverfolgen kann. Wäre super, wenn das Projekt es tatsächlich schafft eine Alternative zu Lemmy zu werden, da die Entwickler von Lemmy immer wieder aufgrund ihrer Einstellung und Äußerungen in der Kritik stehen. Kbin / Mbin, sowie Piefed stellten mich als Alternative nicht zufrieden. Ich bin sehr gespannt was diese Entwicklung angeht, mit den Communitys auf Lemmy bin ich hingegen zufrieden. Jede Menge netter Leute und ein interessanter Austausch.

Mastodon (Microblogging)

Der nächste Fediversedienst ist natürlich Mastodon, das darf da nicht fehlen. Super nette Leute, einfach zu hosten, so macht es Spaß. Mit einer der besten Entscheidungen die Instanz selbst zu hosten. Hat bei mir damals Misskey ersetzt, da Misskey bei mir nicht sonderlich rund lief und Support so gut wie nicht vorhanden war. Der Wechsel ist schon so lange her, da hier Firefish noch Calckey und war noch recht frisch. Dort lernte ich auch persönlich eine Menge Leute kennen, das möchte ich nicht mehr missen. Wer es nicht selbst hosten mag, kann beim Don ja mal in die Liste deutscher Mastodoninstanzen vorbeischauen. Da ist sicherlich für jeden was dabei.

Pixelfed (Foto-Sharing)

Noch frisch im Bunde meiner Fediversedienste ist Pixelfed, das läuft auf dem ARM64-Server einfach hervorragend und es macht riesigen Spaß. Ein paar Sachen wie die Storys muss ich noch ausprobieren und verstehen, aber es ist angenehm zu benutzen und die offizielle App ist jetzt Beta. Solange benutze ich als App Pixeldroid, welches aus dem F-Droid bezogen werden kann. Leider ist die Dokumentation ziemlich verstreut und manches muss man sich herleiten, sofern man den Dienst selbst betreiben mag, sofern man nicht Docker nutzen will, jedoch ist es durchaus machbar. Läuft schließlich bei mir auch. Wer es einfach nur nutzen möchte, der kann sich bei der deutschsprachigen Instanz Pixelfed.de anmelden.

Linkwarden (Webseitenarchivator / Lesezeichenverwaltung)

Linkwarden Dashboard

Nun zu einem meiner Lieblinge, das ist Linkwarden. Es verwaltet Bookmarks (Lesezeichen) und erstellt gleichzeitig Snapshots der Webseite. Kategorien, sowie Tags und Unterordner sind ebenfalls möglich. Ich bin begeistert wie schön einfach das läuft. Eine Browsererweiterung für alle gängigen Browser ist auch vorhanden, somit ist das Hinzufügen ein Kinderspiel. Wer das nicht selbst Hosten möchte, kann auch den kostenpflichtigen Hostingdienst des Herstellers nutzen. Die 3 € pro Monat empfinde ich dafür fair.

Nextcloud (Persönliche Cloud)

Natürlich habe ich auch eine Nextcloud laufen, Kalender, Termine, Aufgaben, Kontakte, Dateien… Alles unter einem Dach. Eine der aufwendigsten Dienste zum selber hosten, sofern man es auf dem Host direkt laufen lässt. Das hat aber den Vorteil, das man die Performance damit ordentlich nach oben schrauben kann. Dazu sei dieser Lemmythread mal empfohlen, sofern man da weitere Infos haben möchte. Alternativ steht auch ein AIO-Dockerimage zur Verfügung, wobei ich damit keinerlei Erfahrung habe, ich bevorzuge hier definitiv die native Installation. Wem das immer noch zu kompliziert ist, der kann sich eine Nextcloud als Dienstleistung mieten. Einen Überblick über verschiedene Anbieter hat IONOS zusammen gefasst.

Jellyfin (Medienzentrale / Streaming)

Weiter geht es mit Jellyfin, meiner Medienzentrale Nummer 1. Es streamt mir meine Videos aufs Handy oder den Fernseher. Musik kann es natürlich auch, genauso ist Transkodierung auch möglich. Das Netflix zum selber hosten, ist hier eine sehr treffende Beschreibung. Hat bei mir damals Kodi komplett ersetzt, da ich mich nicht nur auf ein Gerät beschränken wollte. Kodi ist standardmäßig auch nicht dafür ausgelegt und unterstützt nicht nativ mehrere Plattformen. Dennoch sei Kodi als Alternative für Einzel-PCs genannt, dort macht es auch einen guten Job.

Immich (Bilderverwaltung / Backup)

Persönliche Bilderverwaltung ist natürlich auch wichtig, egal ob als Backup oder Galerie. Gerade heutzutage wo die Menge digitaler Bilder stark zugenommen hat. Das Mittel meiner Wahl fiel hier auf Immich. Ich habe mehrere Dienste durchprobiert, wie Piwigo, Photoview oder auch Librephotos. Nichts kommt so nah dran an Immich, außer vielleicht Ente, das nun ebenfalls Opensource geworden ist. Fairerweise muss man sagen, das gerade Anfänger mit Immich durchaus überfordert sein können, insbesondere wenn sie auf Unraid oder Portainer zurückgreifen wollen. Hardwarebeschleunigung erfordert nochmal mehr Konfiguration. Dennoch finde ich das Projekt großartig und die Funktionsvielfalt gigantisch. Innerhalb kurzer Zeit wurde das Projekt riesig und bekam Unterstützung durch mehrere Entwickler.

Paperless-ngx (Dokumentenverwaltung)

Mit der Zeit sammeln sich allerlei Dokumente an, das sollte im besten Falle gut organisiert sein, sodass man schnell etwas findet, anstatt es lange zu suchen. Genau da setzt Paperless-ngx an, ein Fork von Paperless-ng, welches wiederum ein Fork von Paperless ist. Die beiden letztgenannten sind allerdings ziemlich tote Projekte. Eine Alternative für die, denen Paperless-ngx zu mächtig ist, wäre Papermerge. Paperless-ngx hat bei mir dafür gesorgt, das ich wichtige Dokumente physisch nicht mehr sortiere, sondern tatsächlich nur noch abhefte. Unwichtige Dokumente werden im Original weiter gegeben, falls benötigt, oder einfach entsorgt. Von 3 Aktenordnern zu meinen Analogzeiten, habe ich jetzt nur noch einen, der zur Hälfte gefüllt ist. So viel Arbeit wie mir das abnimmt, das ist einfach herrlich. Mein Scanner scannt Dokumente direkt in Paperless hinein, da brauch ich keine Umwege.

Code-Server (Visual Studio Code im Browser)

Code-Server hier mit Twinnyextension (basierent auf Ollama)

Code-Server ist für mich fast unverzichtbar geworden. Es ermöglicht Visual-Studiocode im Browser auszuführen und bietet damit noch eine Menge weiterer Möglichkeiten. Bearbeiten von Konfigurationsdateien? – Check, das Ganze auch per SSH über mehrere Server hinweg? – Check. Wie im Screenshot zu sehen sind die Möglichkeiten durch Extensions ziemlich groß, egal ob Docker direkt verwalten oder sich Skripte erklären lassen, oder sogar entwerfen lassen (hier mittels Twinny). Bietet mir alles was ich vorher umständlich mit lokalen Programmen gemacht habe. Wer lokale Programme bevorzugt die ähnlich sind, der kann sich gern mal Kate (Windows / Linux) oder Notepad++ (nur Windows) anschauen.

Open-WebUI (lokales ChatGPT)

Open-WebUI (vormals Ollama WebUI) ist das persönliche ChatGPT auf Basis von Large Language Models (LLM), die lokal auf dem eigenen Server laufen, somit haben sie keinerlei Onlinefunktionen, allerdings verlässt dann logischerweise auch nichts den eigenen Server. Es unterstützt beim Coden, beantwortet (einfache) Fragen oder kann dir als Inspiration oder Chatpartner dienen. Man sollte sich dennoch bei KI, egal ob lokal oder online, jedoch immer bewusst sein, das dies nur eine Maschine ist und auch diese Fehler macht. Nichtsdestotrotz ist es eine super Ergänzung in meinen Augen. Unter der Haube unterstützt die Open-WebUI hauptsächlich Ollama oder auch Stable Diffusion (mittels Automatic). Für Bildergenerierung benutzt ich allerdings deutlich lieber Stability Matrix als Dependencymanager und InvokeAI zum Generieren selbst. Das Generieren überlasse ich allerdings nicht dem Server, sondern meinem Haupt-PC mit der RTX 3070. Das ist die deutlich schnellere Variante. Der Server hingegen hat die NVIDIA-Karte als Zusatz, um genau diese Anwendungen (Ollama / Transcoding) zu beschleunigen. Über die CPU dauern mir die Antworten deutlich zu lange und der Stromverbrauch ist dann auch nicht geringer, zumal die CPU dann wirklich auf Anschlag steht.

Stirling PDF (PDF-Manipulator)

Lange suchte ich eine PDF-Toolbox, bis ich schließlich auf Stirling PDF stieß. Das Projekt ist mittlerweile stark gewachsen, die Toolbox erhielt immer mehr und bessere Funktionen. PDF Seiten schnell einfügen, Umordnen, Entfernen oder Komprimieren… Das und ne ganze Ecke weiterer Funktionen sind inklusive. Das ist mir deutlich lieber, als dubiose Onlinedienste, wo ich nicht weiß, ob und inwiefern meine PDF weiter verwendet werden. Dies ist dort, wie bei jedem Onlinedienst, pure Vertrauenssache. Umso schöner das dieses Projekt es auf einfache Weise ermöglicht, was vorher nur umständlich über die Kommandozeile mittels Ghostscript möglich war.

Cloudbeaver (Datenbankenverwaltung)

Cloudbeaver, die Selfhosting-Variante von DBeaver, zentralisiert mir die Datenbankenverwaltung. SSH-Tunnel sind ebenso selbstverständlich wie das Erstellen von SQL-Querys mithilfe der UI. Ideal um alle Datenbanken unter einem Dach zu haben und darauf zugreifen zu können. Wie bei DBeaver gilt, die Community-Edition ist komplett kostenfrei und Opensource. DBeaver unterstützt mehr Datenbankenformate, Cloudbeaver reicht aber für die allermeisten (Opensource-)Projekte aus. Man sollte dennoch beachten das unvorsichtiges Umherklicken gravierende Folgen haben kann, es ersetzt außerdem keine regelmäßigen Backups!

Scrutiny (Festplattengesundheitsanzeige)

Scrutiny nutze ich sehr gern, um schnell einen Überblick über die SMART-Werte meiner Platten zu bekommen. Alles was smartctl auslesen kann wird hier schön grafisch aufbereitet und in einer Datenbank (Influx) gespeichert. Schlicht gehalten, dennoch informativ. Funktioniert logischerweise nur auf dedizierten Servern, beziehungsweise physischen Festplatten. Auf einem normalen VPS mit virtuellen Festplatten ist es schlichtweg unsinnig.

Cryptpad (sicheres Online-Office)

Ein sicheres Office im Browser mit Collaborationsfeatures bietet Cryptpad an. Egal ob Richtext, Tabellenkalkulation, Kanban oder Code-Snippets, Cryptpad kann das und noch deutlich mehr. Vorher nutzte ich Nextcloud Office, aber ich mag Cryptpad deutlich mehr. Standardmäßig steht hier die Sicherheit im Vordergrund, bisher vermisste ich persönlich allerdings keine grundlegende Funktion. Einzig die mobile Ansicht ist nicht so schön, aber ein Office auf dem Smartphonebildschirm ist sowieso keine gute Idee. Auch hier gibt es (kostenpflichtige) Flaggschiffinstanz für diejenigen, die das Hosten nicht selbst machen möchten.

WikiJS (Dokumentation / Wiki)

WikiJS, meine Dokumentation der Wahl mit WYSIWYG-Editor, oder auch Markdownfunktionalität. Mächtig im Funktionsumfang, allerdings lässt Version 3 leider noch immer auf sich warten, dennoch ist V2 nicht minder im Funktionsumfang und Einfachheit. Eine vergleichbare Lösung mit nur wenig Einarbeitung habe ich bisher nicht gefunden. Ich bin sehr zufrieden und blicke optimistisch auf V3. Es lässt sich sowohl als öffentliches Wiki betreiben, oder auch privat ganz für sich alleine, sowie auch im Unternehmen. Alternativ kommt, je nach Geschmack, noch Bookstack infrage.

Speedtest-Tracker (Internetgeschwindigkeitsmessung)

Schön übersichtlich werden die Ergebnisse präsentiert (ja das ist mein Heimanschluss :p), auch ein Zeitraum ist möglich (vergangene Woche etc)

Speedtest-Tracker, der Name ist Programm. Es macht im Hintergrund dieselben Speedtests über Ookla, wie die Webseite eben auch. Kontinuierlich zeichnet es die Ergebnisse auf um Lastspitzen oder Ausfälle zu dokumentieren. Allerdings hängt das Ergebnis stark von den angegebenen Servern ab. Deutsche Telekom enttäuscht zum Beispiel mit mageren ~150Mbit/s Upload, wohingegen Deutsche Glasfaser das volle Tempo unterstützt, dafür ist dort der Ping absoluter Mist. Ich benutze die Server mit den IDs 23610 (goetel GmbH), 55133 (1&1 Mobilfunk) und 63189 (LrdJx). Der Bund stellt mit Breitbandmessung.de ebenfalls einen Dienst zur Verfügung, wobei die Server da ebenfalls ziemlich langsam sind.

SearX-NG (Metasuchmaschine)

Die eigene private (Meta-)Suchmaschine ist mit SearX-NG sehr schnell umgesetzt. Ein bisschen die Konfiguration anpassen und schon geht es los. Alternativ bietet sich YaCy an, es verfolgt allerdings einen etwas anderen Ansatz. Die Vorteile sind klar: Es werden mehrere Suchmaschinen gleichzeitig benutzt und Tante Google kann kein Profil von euch erstellen. Wer das nicht selber hosten kann oder möchte, der kann kostenfrei auf öffentliche Instanzen zurückgreifen. Sucht euch eine aus und legt los. Setzt euch das Lesezeichen aber auf die Übersicht der Instanzen!

Adguard (DNS-Server / Werbeblocker)

Der Werbeblocker und DNS-Server meiner Wahl ist Adguard, da es eine sehr einfache Möglichkeit bietet schnell und effektiv das Ganze zum Laufen zu bringen, inklusive IPV6 und DoT. Das ist bei Pihole teilweise nur umständlich möglich. Aber das ist Geschmackssache, der eine schwört auf Pihole, der andere auf Adguard oder NextDNS. Soll jeder nehmen, was er mag, ich persönlich empfehle dennoch Adguard. Der Einfachheit wegen. Was allerdings alle Dienste nicht können, ist Werbung aus Videos entfernen. Das ist mittels DNS auch nicht möglich. Dafür empfiehlt sich Invidious, siehe weiter unten.

Zoraxy (Reverseproxy)

Mein Reverseproxy schlechthin stellt immer noch Zoraxy dar, so einfach zu bedienen und dennoch voll mit Features wie Statusmonitor, Statistiken, Netzwerktools und noch einigen anderen Features. Macht was es soll und das auch sehr gut und hat bei mir schon vor Ewigkeiten den NGINX-Proxy-Manager ersetzt. Läuft bei mir auf so ziemlich jedem System und man arbeitet sich sehr einfach rein.

Vaultwarden (Passwortmanager)

Apropos einfach, einfach Passwörter, Passkeys und Co zu verwalten ist mit Vaultwarden möglich. Eines der ersten Projekte, die die meisten Leute selbst hosten, sobald sie mit Selfhosting anfangen. Die Leichtigkeit und einfache Einrichtung machen es möglich. Natürlich kann auch Bitwarden selber gehostet werden, für die Premiumfunktionen ist dann aber dennoch ein Abo erforderlich. Jedem sei ans Herz gelegt sich einen kostenlosen Account bei Bitwarden zu machen, sofern man es nicht selbst hostet. So hat man dennoch (gratis) einen sicheren Passwortmanager ohne unfaire Limits. Das Premiumabo, gerade im Familientarif ist auch mehr als fair. Ich empfehle es immer wieder gern, da es die Sicherheit für die Nutzer massiv erhöht. Selbst mein Onkel (ü60) kommt super damit zurecht. Bei der Einrichtung war ich behilflich, wobei das kein großer Aufwand ist. Ein Passwortreset bei Paypal kann da schon deutlich länger dauern.

WordPress (Content-Managment-System)

Dass ich WordPress selber hoste, brauch ich euch wahrscheinlich nicht erzählen, immerhin lest ihr hier diesen Artikel. Manch einer hat seine Seite bisher bei WordPress.com, wobei da ein Umzug sicherlich anzuraten ist. Große Webhoster wie IONOS, Dogado, oder auch Strato sind dabei behilflich udn bieten Hostingpakete an. Der Grund warum man wechseln sollte? – Tumblr und WordPress.com (nicht WordPress.org!) möchten demnächst die Nutzerinhalte zum Training ihrer KI verwenden. Wer das nicht will, könne angeblich widersprechen, jedoch halte ich das für so glaubhaft wie das ein hungriger Hund die Packung Bockwürstchen in Ruhe lässt.

Audiobookshelf (Hörbücher / Podcasts)

Audiobookshelf, ideal für Hörbücher, oder für mich eher relevant mit der Podcastfunktion. Die mag ich mehr als Hörbücher. ABS kann beides und das sogar sehr gut, es merkt sich die Wiedergabepostiion über die Geräte hinweg, sodass ein Weiterhören keinerlei Problem darstellt. Apps sind ebenfalls vorhanden (wenn auch noch Beta-Status). Ich habe lange Zeit Podgrab verwendet für Podcasts, nur hat der Entwickler das Projekt anscheinend aufgegeben. Podfetch findet sich als „Fork“, das geht für mich persönlich gar nicht klar. Podgrab hat sonst immer die Podcasts für Jellyfin runtergeladen, allerdings vertragen sich mehrere Podcasts und Jellyfin nur so semi-gut. Das verwaltet nun alles Audiobookshelf, welches auch aktiv entwickelt wird.

Linkstack (Digitale „Visitenkarte“)

Linkstack ist eine selbstgehostete Linktree-Alternative. Es braucht nicht mehr als ein bisschen PHP und einen Webserver, alternativ steht ein Dockercontainer bereit. Für größere Instanzen empfiehlt sich dann aber doch die MariaDB gegenüber der SQLite. Kinderleicht lassen sich hier Themes anpassen und auch Vorlagen für die einzelnen Links nutzen. Auch ist eine unkomplizierte Verifikation mit dem Mastodonprofil möglich. Die digitale Visitenkarte ist es aber ebenfalls, ein gutes Rundumpaket. Hier gibt es ebenfalls einen freien Server, auf dem man sich einen Account erstellen kann.

Komga (Manga-Reader)

Als Comic-Manga-Ebook-Reader nutze ich gerne Komga. Es wird aktiv entwickelt, ist schon lange dabei und braucht keine Bettelei mit Plusservices oder dem mitscrollenden Spendenbutton wie Kavita, welches ich früher nutzte. Der Spendenbutton bei Kavita lässt sich auch nur durch das Kavita+ Abo abschalten. Zum Glück gibt es gute Alternativen wie eben Komga, oder auch Stump. Komgas Funktionsumfang ist auch auf einem hohen Niveau, die Darstellung der Inhalte durchweg gut. Zum Bearbeiten der Metadaten nutze ich hingegen Comictagger.

Invidious (Youtube-Frontend)

Invidious ist ein tolles Frontend für Youtube. Ohne Werbung Videos schauen und dabei noch kein Profil durch Google erstellen lassen, das ist doch super. Es gibt auch eine Reihe an frei verfügbaren Instanzen, die auch genutzt werden können, sofern man nicht selber hosten mag. Eine tolle App als Ergänzung ist Clipious aus dem F-Droid, das verbindet sich damit super. Als Alternative empfiehlt sich hier meiner Meinung nach noch Piped.

Gotify (Pushbenachrichtungen)

Gotify ist mein Benachrichtungsdienst. Watchtower schickt mir direkt Meldungen, sofern er Updates findet für die Container, auch Jellyfin meldet sich mit neuen Inhalten direkt. Als Alternative bietet sich ntfy an. Ich mag allerdings Gotify aus Gewohnheit lieber. Selbst Proxmox unterstützt Gotify als Nachrichtendienst.

MinIO (S3-kompatibler Objektspeicher)

MinIO Statistiken mittels Prometheus

MinIO ist ein großer zentraler Knotenpunkt geworden bei mir. Es ermöglicht S3-kompatiblen Objektstorage selber zu hosten. Man kann entweder durch MinIO direkt die Laufwerke verwalten lassen, oder wie in meinem Fall in das bestehende System direkt einbinden. Der Storage-VPS ist bereits durch den Anbieter redundant angebunden, sodass ich mich nicht selbst darum kümmern muss. In MinIO läuft bei mir alles zusammen was S3 unterstützt. Linkwarden legt die Snapshots ab, WikiJS erstellt ebenfalls eine exakte Kopie ins S3, Pixelfed und Mastodon schreiben ihre Inhalte auch in eigens eingerichtete Buckets. Sämtliche Backups kommen hier vollständig verschlüsselt mittels Rclone an, das hat bei mir die Storageboxen von Hetzner ersetzt, da MinIO deutlich flexibler ist. So einfach einzurichten und zu bedienen, das ist eines meiner Lieblingsprojekte geworden.

Puhhhh, doch schon eine lange Liste geworden, ich wollte diesmal gern eine vollständige Liste haben mit den Projekten, die ich so nutze. Ich hoffe, es inspiriert den ein oder anderen mal selbst ein paar dieser Anwendungen auszuprobieren, egal ob selbst gehostet, oder als „normaler“ Nutzer. Gerade die Dienste im Fediverse finde ich eine super Sache und sie stehen meiner Meinung nach den „etablierten“ Diensten in nichts nach. Die Passwortmanager empfehlen sich von selbst, aufgrund der hohen Sicherheit die sie bieten. Mithilfe von den Youtubefrontends wird auch niemand erfahren, dass ihr gerne My little Pony schaut, auch das ist eine erhöhte Sicherheit.

2 Kommentare

André Veröffentlicht am13:45 - 10. März 2024

Potzblitz! Da hast du allein mit den Updates alle Hände voll zu tun 😉 linkwarden muss ich mir unbedingt ansehen. Danke!

    Selfie mit blauem Fedora, blauem Tshirt in einem kleinen Park.
    Marcel Veröffentlicht am14:44 - 10. März 2024

    So schlimm ist es tatsächlich gar nicht. Ich möchte schließlich ja auch keine Vollzeitarbeit daraus machen 😁

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